Urlaubszeit ist Meeres(schutz)Zeit

Urlaubszeit ist Meeres(schutz)Zeit

Mehr über die Meere und ihre Bewohner lernen

und durch eigenes Verhalten zum Schutz beitragen!

Liebe Meeresurlauber und Meeresfreunde,

Das Meer liefert uns Nahrung, Inspiration, Energie und Sauerstoff, es bestimmt das Klima

und ist für Viele Ort schöner Urlaubstage. Die Meere bergen die meisten Lebewesen der

Welt, faszinierende Tiere und komplexe Ökosysteme, von denen wir noch vieles lernen

müssen. Dieser Lebensraum ist auf vielen Arten durch menschliches Handeln bedroht: zu

warm, zu hoch, zu sauer, überfischt, verdreckt, zugemüllt und zu laut. Der Urlaub am Meer

ist daher idealtypisch, um mehr über die Meere und ihre Bewohner zu lernen, und zu

verstehen, wie man selbst eine Beitrag leisten kann, um diese für uns überlebenswichtigen

Ökosysteme zu schützen. Wir wollen Ihnen hier ein paar Anregungen geben, wie man den

Aufenthalt am Meer mit offeneren Augen und meeresschonender genießen kann und sollte.

1. Die Wahl Ihres Urlaubszieles

Wenn Sie Ihren Urlaubsort wählen, überlegen Sie sich, was Sie vom Wasser und vom Meer

dort lernen können. Gibt es Schutzgebiete, die Sie besuchen können? Gibt es spezielle

Tierarten, die man sehen kann? Machen Sie das Meer zum Erlebnis!

2. Pro-aktives Informieren

Informieren Sie sich über Aktivitäten, die lokale Gewässer- und Meeresschutz-

Organisationen anbieten. Fragen Sie im lokalen Tourist Office nach und schauen Sie im

Internet, ob Sie vielleicht folgendes finden: Tier- und Walbeobachtungen,

Dünenwanderungen, Tauch- und Schnorchelkurse, Surfkurse, Segeltörns,

Strandreinigungsaktionen, Informationen zu Fischerei, usw.. Tauch- und Surfschulen sind

erfahrungsgemäss oft sehr umweltbewusst. Meist finden sich also kompetente Anbieter vor

Ort. Informieren sie sich, welche Kompetenzen Whale Watching Anbieter haben sollten:

http://www.m-e-e-r.de/tourismus.0.html

3. Nachhaltiges Einkaufen bei Fisch und Meeresfrüchten

Nichts ist schöner als auf dem lokalen Markt einzukaufen oder in einem lokalen

Fischrestaurant zu essen! Doch seien Sie sich bewusst, dass lokale Märkte und Restaurants

nicht immer lokalen Fisch verkaufen. Überfischung ist ein großes und weltweites Problem.

Fragen Sie also ungeniert, was das für ein Fisch ist und woher er stammt. Vermeiden Sie

große Raubfische wie Thunfisch, Haifisch und Schwertfisch, die mittlerweile zu den

bedrohten Tierarten gehören und mit Schwermetallen belastet sind. Haifisch wird übrigens

selten als Haifisch deklariert – mehr über seine Phantasienamen finden Sie in unserem Blog.

Nehmen sie einen Fischratgeber mit, der idealerweise für Ihre Gegend gültig ist, z.B. von WWF oder vom Monterrey Bay Aquarium:

http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/Fischratgeber_2009_web.pdf

http://www.montereybayaquarium.org/cr/cr_seafoodwatch/download.aspx

4. Abfallbewusst agieren

Abfall in den Meeren ist ein weltweites Problem geworden. Speziell Plastikmüll hat es in

sich. Er schwimmt es in großen Mengen in unseren Meeren und wird oft fälschlicherweise

als Futter von den Meerestieren und Seevögeln wahrgenommen – die daran zugrunde

gehen. Man nimmt an, dass 80% des Plastikmülls vom Landesinneren über die Gewässer

ins Meer gelangt. Versuchen Sie daher, beim Urlaub am Meer den eigenen

Plastikmülleintrag in das Meer zu verhindern. Lassen Sie bitte keinen Plastikmüll am Strand

zurück, sondern entsorgen Sie ihn wenn möglich in Plastikmüllsammelcontainern oder

zumindest in Mülleimern/-containern der regulären Müllabfuhr bzw. im Hotel. Leere

Sonnenmilchflaschen, defekte Plastikbadeartikel und manchen anderen Plastikmüll kann

man nach Deutschland zurücknehmen. Plastiktüten kann man durch Mitnahme einer

faltbaren Einkaufstasche oder Einkaufsbeutel vermeiden.

5. Die Natur erleben

Gestalten Sie Ihre Aktivitäten so naturnah wie möglich und suchen Sie sich professionelle

Führer aus, die Ihnen Meer, Fauna und Flora nahe bringen können. Delfin- und

Walbeobachtung in freier Natur sind ein wunderbares Erlebnis, es muss bare rücksicht auf

die Tiere genommen werden. Besuche von Delfinarien und Delfinshows sollten Sie auf jeden

Fall und aus vielen Gründen aus Ihrem Programm ganz streichen.

http://www.orca-one.Org/ORCA_D/Delfinarien.html

http://www.wdcs-de.org/general/erleben/story_details.php?select=51

6. Aktivitäten und Sport naturgerecht betreiben

Suchen Sie sich Aktivitäten und Sportarten aus, die die Natur und die Meeresbewohner nicht

unnötig belasten. Z.B. sollten sie keine Jetskis nutzen oder Spaßfahrten mit schnellen

Schlauchbooten durchführen, oder keine Trampelpfade durch Dünen nutzen oder gar neue

schaffen. Auch Schnellfähren sind durch ihre Geschwindigkeit und den Lärm des Antriebs

oft ein großes Problem für Meerestiere wie Wale und Delfine. Wenn es Alternativen gibt,

sollten Sie die nutzen.

7. Wasser schützen fängt bei sich selbst an

Gehen Sie bewusst und sparsam mit Ihrem Wasserverbrauch um. Fragen Sie, woher das

Wasser kommt, denn es ist nicht unüblich – auch in Europa – dass Wasser mit dem

Lastwagen angefahren werden muss. Abwasserreinigung ist in vielen Regionen ein

Problem. Fragen Sie die Ansprechpartner der Anbieter von Pauschalreisen bzw.

Hotelrezeptionen und private Anbieter. Nur wenn die Tourismusanbieter und örtlichen

Politiker mitbekommen, dass Abwasserreinigung für die Touristen ein wichtiges Thema ist,

wird sich etwas ändern.

8. Korallen und Riffe schützen

Beim Tauchen keine Korallen abbrechen und beim Urlaub an Korallenriffen auf diesen

möglichst nicht herumlaufen. Beides schädigt die Korallen, die durch Versauerung der

Ozeane und steigende Wassertemperaturen ohnehin schon erhebliche Probleme haben.

Sonnenschutzmittel ist wichtig, doch die chemischen Substanzen von Sonnenschutz-

lotionen lassen Korallen absterben. Ganz auf Sonnenschutz zu verzichten ist oft nicht

ratsam, aber suchen Sie sich lieber öfters einen Schattenplatz – was auch besser für

Ihre Haut ist.

9. Als Vorbild agieren

Agieren Sie als Vorbild und Sie werden sehen, dass Sie bald auch Unterstützung erhalten!

Nehmen Sie bei ihren Strandbesuchen oder Spaziergängen am Wasser einen Müllbeutel

mit, vielleicht auch Handschuhe, um den Müll anderer aufzuheben. Nehmen Sie Ihren Müll

vom Strand mit. Grundsätzlich gilt: je weniger Müll da liegt, desto weniger wird auch

weggeworfen! Werfen Sie keine Zigarettenkippen oder Zigarrenstummel an den Strand oder

ins Wasser. Diese sind für Meerestiere hochgiftig

10. Erlebnisse sind die besseren Souvenirs!

Halten Sie Ihre Meeres-Erlebnisse lebendig, mit Fotos und Erzählungen! Verzichten Sie auf

Souvenirs die fabrikmässig hergestellt wurden oder von Tieren und Korallen stammen – also

keine Schildkrötenpanzer, seltenen Muscheln oder Haifischzähne. Informieren Sie sich

vorher über die Zollbestimmungen und den Artenschutz gemäß CITES. Damit können Sie

zum Schutz bedrohter Tierarten beitragen und zugleich bei der Rückkehr viel Ärger

vermeiden.

http://www.zoll.de/b0_zoll_und_steuern/d0_verbote_und_beschraenkungen/d0_schutz_tierw

elt/a0_artenschutz/b0_priv_einfuhr/index.html

11. Ihr Wissen mit nach Hause nehmen und weitergeben

Seien Sie zugleich aufmerksamer Beobachter und meeresschützender Tourist. Binden Sie

andere Menschen in ihrem Umfeld in Ihr Meereswissen ein, integrieren Sie es in ihren Alltag,

sprechen Sie darüber mit Ihrer Familie, Ihren Nachbarn, Berufskollegen. Wenn Sie

Problembereiche, interessante lokale Aktivitäten oder auch gute Beispiele von

umweltverträglichem Meerestourismus im Urlaub beobachten, würden wir uns freuen, wenn

Sie uns nach Ihrem Urlaub Ihre Beobachtungen und ggf. lokale Ansprechpartner mitteilen.

Wir wünschen Ihnen schöne Urlaubstage, genießen Sie die Zeit am und auf dem Meer

und erholen Sie sich gut.

Deepwave e.V., O.R.C.A. und das Team des Deepwave-Meeresblog

DEEPWAVE. e.V., Die Meeresschutzorganisation, Bei den Mühren 69 A, 20457 Hamburg,

info@deepwave.org , www.deepwave.org , www.deepwave-blog.de

in Kooperation mit

O.R.C.A. , Organization for Responsible Changes and Awareness,

www.orca-one.org

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